Christiansoe Hafen
Christiansoe Hafen
Christiansø ist so einzigartig, dass es in einem kurzen Text gar nicht zu beschreiben ist, sondern tatsächlich als Teil eines Seglerurlaubs um Bornholm erlebt werden sollte. Christiansø ist eine kleine Gesellschaft mit ca. 100 Einwohnern, die an beiden Seiten des hübschen Naturhafens zwischen den Inseln Christiansø und Frederiksø wohnen; zum Ort gehören u. a. eine Gastwirtschaft, eine Kirche, Polizei, Schule, ein Kaufmann mit Bäckerei, eine Post, Museum, Galerien, ein Versammlungshaus und ein Geschäft, das den bekannten marinierten Christiansø Kräuterhering (Kryddersild) produziert und verkauft.
Die Insel ist hinsichtlich Elektrizität Selbstversorger und hat auch ihre eigene Wasserversorgung, da mehrere hundert Jahre lang in offenen Brunnen Regenwasser gesammelt wurde; inzwischen jedoch sind Wasserbohrungen hinzugekommen und auch von Bornholm wird Wasser geliefert. Alles auf der Insel ist in denkmalgeschützten Gebäuden eingerichtet, die früher zur großen Festung gehörten.
Zur Inselgruppe gehört auch das Vogelreservat Græsholmen, wo die Pinguine der Ostsee leben. In den letzten Jahren hat sich der Robbenbestand der Insel, nahe der westlichen Schären „Tat“, so entwickelt, dass es jetzt so viele der 300 kg schweren Graurobben gibt, dass jedesmal eine Robbe ins Wasser rutscht, wenn sich eine neue auf die Schären drängt.
Der Hafen hat 2 Einfahrten, eine an jeder Seite der Schwingbrücke, die den Hafen in Süd- und Nordhafen teilt; Gastsegler sind in beiden Häfen willkommen, wobei der Nordhafen jedoch nur wenige Plätze bietet. Der Hafen kann bei Tag und Nacht angelaufen werden; es gibt immer eine Einfahrt, die der Wind nicht behindert. Kräftiger Wind direkt in die Einfahrt sorgt für etwas Unruhe im Hafen.
Sollte die Einfahrt in den Hafen nicht möglich sein, wird dies durch Hissen einer schwarzen Kugel und drei leuchtende rote Laternen angezeigt. Die einzigartige Atmosphäre der Insel breitet sich jedoch erst mit dem 5 Uhr-Treff, „5 mødet“, in der Wirtschaft aus, wenn alle 3 Stunden-Touristen die Insel verlassen haben. Ein Besuch der Insel mit dem eigenen Boot ist unvergesslich. Es muss jemand an die Sportsegler gedacht haben, als man auf 100 m Wasser, 10 Seemeilen von Bornholm entfernt, einen Naturhafen zwischen 2 Inseln schuf - so wie bei Utklippan, 10 Seemeilen vor Karlskrona. Und dabei handelt es sich sogar um die einzigen Inseln zwischen Bornholm und den Schären von Karlskrona.